Sep 032015
 
Quelle: KN 5.9.2015

Quelle: KN 5.9.2015

Unsere Informationsveranstaltung am 3. September 2015 zum Thema  „Ölförderung im Schwedeneck – Was erwartet uns – wie können wir es verhindern?“ war mit einem vollen Saal (ca. 110 Teilnehmern) in Binges Gasthof in Surendorf sehr erfolgreich. Obwohl es kurzfristig ein Probleme gab, weil unser Referent Siegfried Sensch wegen eines Unfalls ausgefiel, konnte auf die Schnelle der Geologe Dr. Dietmar Goetz aus Hamburg einspringen.

Alle Referenten, Dietmar Goetz, Patrick Breyer und Jutta Walter einschließlich des Schwedenecker Bürgermeisters Gustav Otto Jonas haben durch ihre Beiträge begeistert und zur Diskussion angeregt, die kaum ein Ende finden wollte. Auch Vertreter von anderen Bürgerinitiativen gegen Fracking waren anwesend, insbesondere aus Angeln, dem nördlichen Schleswig-Holstein, sowie aus Prasdorf und dem Auenland. Mindestens 30 TeilnehmerInnen kamen direkt aus Schwedeneck und der größte Teil war aus der Region Dänischer Wohld.

Einen Bericht über die Veranstaltung gab es am 5.9. in den KN (Eckernförder Nachrichten) „Widerstand gegen Fracking wächst – Auch in Schwedeneck will sich eine Initative gründen“ von Cornelia Müller. In dem Artikel wird auch der Bürgermeister Jonas zitiert, der auf die Kritik reagierte, dass nur wenige Gemeindevertreter aus Schwedeneck und Strande anwesend waren und erklärte:

„Es reicht, … Dea hat auf kein Schreiben unserer Gemeinde reagiert, was sie hier wirklich plant und ob sie ihren Bewilligungsbescheid bis 2017 nutzen will. Ölförderung passt nicht zur Energiewende. Und Fracking, falls es eingesetzt würde, lehne ich wegen der Risiken ab. Ich will jetzt hören, was wir vor Ort machen können. Und ich erwarte glaubwürdiges Bergrecht.“

Zum Zeitpunkt der Veranstaltung sollte noch 2015 ein neues Bundesgesetz zum Bergrecht verabschiedet werden, von dem nicht zu erwarten war, dass es ein Frackingverbot und schon gar nicht ein Verbot von Ölförderung beinhaltet. Daher war es klar, dass es nicht nur um ein Ausschöpfen sämtlicher rechtlichen Möglichkeiten, sondern auch um aktiven Widerstand gegen Fracking und Ölförderung geht, wozu eine Bürgerinitiative vor Ort dringend nötig ist.

Patrick Breyer, Mitglied der Piratenpartei im Landtag, informierte in dem Zusammenhang über eine schleswig-holsteinische Gesetzesinitiative zum Wasserschutz. Insbesondere wenn absehbar ist, dass auf Bundesebene nicht mit einem Frackingverbot zu rechnen ist und die Frage der Ölförderung außen vor bleibt, wird hier die Notwendigkeit einer Volksinitiative dringend.

Über naturschutzfachliche Bedenken im Zusammenhang mit den Natura 2000-Gebieten und den FFH-Gebieten im Schwedeneck berichtete ausführlich Jutta Walter, Biologin, Aktivistin der BI Prasdorf und Mitglied der Kieler Aktionsgemeinschaft und dokumentierte damit eindeutig, dass die Genehmigung des LBEG gegen bestehendes Recht, u.a. EU-Recht, verstößt.

Ein spontaner Scetch der Theatergruppe aus Prasdorf kam gleich zu Beginn der Veranstaltung gut an und brachte Stimmung in den Saal. Von der Probsteier Initiative wurde dem Bürgermeister ein gelber Stuhl überreicht mit dem Motto „Kein Platz für Fracking“.

Am Ende der Veranstaltung hatten sich 30 Schwedenecker in eine Liste eingetragen, die  gegen Ölförderung in Schwedeneck aktiv werden wollen. Der Bürgermeister erklärte daraufhin, dass er bei so viel Begeisterung der Anwesenden den Widerstand in Schwedeneck jetzt selbst in die Hand nehmen will und wir haben ihm unsere tatkräftige Unterstützung zugesichert.

Ein erstes Treffen gab es bereits am 27.10.2015 im Schwedeneck auf dem neben den aktiven Schwedeneckern auch Siegfried Sensch (Bürgerinitiative frackingfreies Auenland) und Reinhard Knof anwesend waren.

Die offizielle Gründungsversammlung der Bürgerinitiative „Hände weg von Schwedeneck“ soll am 25. Januar 2016 um 19.30 Uhr auf Gut Hohenhain stattfinden.

In soweit ist das Ziel unserer Veranstaltung erreicht und wir freuen uns über die Aktivitäten der Schwedenecker Bürgerinitiative, die demnächst mit einem eigenen Flugblatt und Internetseite auftreten wird.

Bericht Eckernförder Zeitung/KN 5.9.2015

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